Was bitte ist mit uns Christen und mit unseren Vertretern los? Die Welt um uns scheint im grenzenlosen Chaos zu versinken. Wir erleben heute die größte Christenverfolgung seit Bestehen des Christentums. Außer dem übergroßen Schweigen kirchlicher Vertreter ist ab und zu noch von dem einen oder anderen Bischof das eine oder andere Bedauern zu hören. Haben wir Angst uns klar an die Seite unserer verfolgten Mitchristen zu stellen? Ja, man bekommt den Eindruck nicht los, dass unsere Bischöfe (beider Landeskirchen) zwar eine unendliche Liebe zu den Verfolgern und Feinden haben, aber leider zu wenig Mitleid mit den verfolgten, den gefolterten, den misshandelten und getöteten Mitchristen aufbringen können. Nun gehört die Feindesliebe wesentlich zum Christentum und ist deshalb auch sehr zu begrüßen. Aber, darf sie dazu führen, dass man seine eigene Religion, sein eigenes Bekenntnis so weit weichspült, dass es eigentlich schon fast belanglos wird? Darf Feindesliebe so weit gehen, dass man sich einen Selbsthass aneignet?
Ein Beispiel: Nach jedem islamistischen Attentat bekunden wir unsere Solidarität zu den Opfern. Aber, neben der Bekundung zur Solidarität zu den Opfern steigt auch die Solidarität gegenüber der Religion des Islam nach jedem Attentat. Der Attentäter hätte ja nichts mit dem Islam zu tun, er sei ja nur ein verwirrter Einzeltäter, usw. Ich kann es eigentlich nicht mehr hören! Immer wieder wird ein Grund gesucht, um uns, unsere Gesellschaft oder unsere Vergangenheit dafür verantwortlich zu machen, dass der Attentäter zu dem wurde, was er gemacht hat. Wir sind schuld, dass er nicht integriert wurde, wir sind schuld, weil wir vor Jahrzehnten sein Land kolonialisiert haben, wir sind schuld, weil wir vor 1000 Jahren die Kreuzzüge in Gang gesetzt haben. Echt jetzt!! Es ist doch einfach nur noch traurig!
Liebe Vertreter kirchlicher Organisationen, liebe Bischöfe, zum Schluss hätte ich noch eine wichtige Frage: Die Kreuzzüge werden immer mit dem christlichen Glauben in Verbindung gebracht. Das Christentum war und ist an diesen schrecklichen Taten schuld. Noch heute entschuldigen wir Christen uns dafür. Die Attentate und die Kriege im Namen Allahs haben aber angeblich nichts mit der Religion des Islam zu tun. Das verstehe ich nicht wirklich.
Wieso steht da keiner von unseren kirchlichen Vertretern auf und stellt das bitte einmal in der Öffentlichkeit klar? Liegt das vielleicht an dem weichgespülten Selbsthass und einer unbedingten Feindesliebe?